Wer’s nicht weiß, muss dran glauben! Scheiße, was?
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Liebe Leute,
aber zu glauben ist doch gut! Der Glaube versetzt doch Berge, heißt es!
Ach kommen Sie, wir wissen doch, dass es auf den Zusammenhang ankommt.
Springt Herr X von einer Klippe, beseelt vom tiefen Glauben, fliegen zu können, dann beweist sein Ableben durch den Aufschlag: Nee. Konnt‘ er nicht. Hätte man wissen können.
Hat Frau Y in allen Klausuren ordentlich abgeschnitten, legt das nahe, dass sie auch ihr Abitur schaffen wird. Sie sollte an sich glauben. Tut sie es nicht, könnte sie sich Prüfungsangst bis zur Blockade herbeiglauben. Hätte man wissen können.
Soweit zum Unterschied zwischen Phantasterei und berechtigter Erwartung, die beide als Glauben bezeichnet und darum oft in einen Topf geschmissen werden. So funktioniert’s aber nicht.
Aber heißt es denn nicht auch: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“? Yep, heißt es auch. Und das bedeutet, je tiefer man eine Materie durchdringt, desto besser erkennt man, was alles man noch nicht erfasst hat oder vielleicht niemals herausbekommen wird. Das ist kein Grund, auf erworbene Erkentnisse zu pfeifen und lieber an einen substanzlosen Mist zu glauben.
Wissen ist lediglich eine Annäherung an die Wirklichkeit. Ein Prozess. Eine stete Weiterentwicklung.
Dagegen berufen sich viele Sorten von Glaube auf „altes Wissen“, auf ein unverrückbares Dogma, das niemals hinterfragt werden darf, selbst wenn es offenkundig himmelschreiender Schwachsinn ist.
Also …
Hammann Handlettering
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